Pavillon, Markise, Sonnenschirm oder Pergola?
Jeder liebt die Sonne! Allerdings hat die Lust auf Sonne schnell ein Ende, wenn sich Balkon oder Terrasse in der Mittagszeit außerordentlich stark erhitzen. Ehe man sich versieht, flieht man dann vom Lieblingsplatz im Außenbereich und sucht Abkühlung in kühleren Innenräumen. Doch das muss nicht sein. Wer rechtzeitig für Schatten im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse sorgt, verhindert von Vornherein, dass die Temperaturen derart in die Höhe klettern. Die Auswahl an Beschattungssystemen ist dabei groß. Vom klassischen Sonnenschirm über Pergola und Pavillon bis hin zur praktischen Markise ist alles dabei. Doch welcher Sonnenschutz ist wann der beste und worauf sollte man bei der Auswahl achten?
Inhaltsverzeichnis
Worauf man beim Kauf eines Sonnenschutzes achten sollte
Egal, welche Art von Sonnenschutz man bevorzugt, wichtig ist immer, dass die verwendeten Materialien einen guten UV-Schutz bereitstellen. Insbesondere Menschen mit sensibler Haut oder Kinder sind darauf angewiesen, gut vor der schädlichen UV-Strahlung der Sonne geschützt zu sein. Daher ist der UV-Standard 801 die beste Wahl. Bei diesem strengen Prüfverfahren werden die Materialien nicht nur im neuen Zustand überprüft, sondern auch wenn sie nass, gewaschen, gedehnt und mechanisch beansprucht sind. Die UV-Schutzwirkung, die Textilien bieten, ist am Ultraviolet Protection Factor (UPF) erkennbar. Dieser werd kann mit dem SPF von Sonnencremes verglichen werden. Ein guter Sonnenschutz hat einen UPF von 60 bis 80.
Da auch die Sonne den Stoff ausbleicht und so den UV-Schutz herabsetzt, ist es wichtig, dass das Beschattungssystem in der Kategorie „Lichtechtheit“ mindestens den Wert fünf von insgesamt acht erreicht. Natürlich sollten gerade Menschen mit empfindlicher Haut trotzdem daran denken, sich zusätzlich mit Sonnencreme vor einem Sonnenbrand zu schützen, auch wenn sie sich nur im Schatten aufhalten. Ein Beschattungssystem kann schließlich keinen Schutz vor seitlich einfallenden Sonnenstrahlen bieten.
Der Klassiker unter den Beschattungssystemen ist der Sonnenschirm
Bei den meisten Menschen steht der Sonnenschirm als Schattenspender hoch im Kurs. Das liegt vor allem daran, dass er preisgünstig und unkompliziert für Schatten sorgt. Das Angebot an Sonnenschirmen ist enorm und vielseitig. Es gibt sie in allen Größen, Farben und Preisklassen. Günstige Varianten mit einem Fuß aus Kunststoff, einem Polyethylen-Schirm und einem Oberteil, das sich abknicken lässt, gibt es schon für weniger als 15 Euro. Hochwertigere Markenmodelle fallen mit etwa 50 Euro zur Last, für große und besonders langlebige Exemplare sollten etwa 150 bis 200 Euro eingerechnet werden. Eine Besonderheit sind die großen hängenden Ampelschirme, die aktuell sehr angesagt sind. Sie kosten ungefähr 250 Euro.
Woran erkennt man einen hochwertigen Sonnenschirm?
Ein hochwertiger Sonnenschirm sollte die folgenden Qualitätskriterien erfüllen:
- Flexibles und gleichzeitig stabiles Gestell
- Einfache Bedienbarkeit, am besten über Kurbeln
- Hochwertige, im Idealfall schmutzabweisende Bespannung aus Polyacryl
Da es auch im Sommer häufig regnet und man seinen Sonnenschirm nicht ständig durch die Gegend tragen möchte, sollte der gewählte Stoff auch Regenwasser gut abhalten können. Im Handel findet man wasserabweisende und wasserundurchlässige Stoffe. Bei wasserabweisenden Schirmen bleiben nur wenige Regentropfen zurück, welche von der Sonne getrocknet werden. Wasserundurchlässige Stoffe hingegen sorgen oft dafür, dass sich das Wasser in eventuellen Falten sammelt. Man muss es daher selber vom Schirm entfernen.
Und worauf sollte man noch achten?
Sobald man ein qualitativ hochwertiges Modell gefunden hat, muss man überprüfen, ob dieser Sonnenschirm überhaupt für den zur Verfügung stehenden Platz geeignet ist und ob Gartentisch und Stühle darunter passen. Auf dem Balkon finden im Durchschnitt Schirme mit einem Durchmesser von 1,5 Metern Platz. Im Garten oder auf der Terrasse dürfen es bis zu zehn Meter sein. Bei beengten Verhältnissen sollte man einen Ampelschirm in Erwägung ziehen, weil sein Gestell am Rand angebracht ist und somit nicht in der Mitte des Balkons stehen muss. Wichtig ist zudem, dass der Schirm von allen Familienmitgliedern problemlos auf- und zugespannt werden kann.
Die Markise als platzsparender Schattenspender
Auf kleinen Balkonen werden Sonnenschirme oft als störend empfunden. Daher muss in vielen Fällen eine andere Lösung her. Platzsparend und praktisch sind Markisen. Allerdings sind diese Schattenspender auch deutlich teurer als Sonnenschirme.
Welche Arten von Markisen gibt es?
Markisen findet man in verschiedenen Versionen und Ausführungen:
- Kassettenmarkise
- Gelenkarm-Markise
- Hülsenmarkise
- Fallarm-Markise
Die Kassettenmarkise ist dadurch gekennzeichnet, dass Gestell und Stoff sehr gut vor Wind und Wetter geschützt sind. Wenn man die Markise einfährt, verschwindet alles in einer geschlossenen Kassette. Diese Version ist daher sozusagen die Premium-Variante. Eine einfache Gelenkarm-Markise ist Schmutz und der Witterung stärker ausgesetzt, allerdings ist sie auch preiswerter. Bei einer Hülsenmarkise verschwindet zumindest der Stoff in einer schützenden Hülse, während der Gelenkarm und der Rest des Gestells weiterhin ungeschützt bleiben. Eine Fallarm-Markise ist dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenk- und Fallarme seitlich an einer Wand montiert werden. Diese Variante ist ebenfalls recht günstig, aber auch hier gibt es kaum einen Witterungsschutz.
Qualitätsmarkisen haben ihren Preis
Vor einigen Jahren konnte sich kaum jemand eine Qualitätsmarkise leisten. Das hat sich in den letzten Jahren geändert, denn die Preise sind gefallen. Trotzdem ist die Fertigung und Montage einer hochwertigen Markise immer noch eine preisintensive Angelegenheit: Etwa 1000 bis 2500 Euro sollte man einplanen. Am besten überlässt man die Montage einem Fachmann.
Sonnensegel spenden viel Schatten
Um einen großen Bereich vor der Sonne zu schützen, kommen Sonnensegel in Frage. Sie eignen sich für den Balkon, die Terrasse und den Garten. Man hat die Wahl aus unterschiedlichen Varianten:
- Fest installierte Sonnensegel
- Aufrollbare Segel in verschiedenen Formaten und Formen
Die fest installierten Sonnensegel werden dabei meist individuell von einem Fachmann gefertigt. Für zehn Quadratmeter Sonnenschutz zahlt man dabei in der Regel etwa 600 Euro. Kleine flexible Sonnensegel sind schon ab 20 Euro erhältlich.
Pavillon und Pergola schützen zusätzlich auch vor Wind
Für größere Gärten kommen neben Sonnenschirm, Sonnensegel und Markise auch noch Pavillon und Pergola in Frage. Sie sorgen dafür, dass im Garten ein dauerhaft schattiges Plätzchen entsteht. Zusätzlich schützen die beiden Schattenspender auch noch vor Wind und den neugierigen Blicken der Nachbarn.
Merkmale und Preise einer Pergola
Mit dem Begriff Pergola wird ein Holz-Anbau bezeichnet, der mit verschiedenen Kletterpflanzen berankt werden kann. Hin und wieder verwendet man die Bezeichnung aber auch für Überdachungen aus Textil. Eine Pergola ist verhältnismäßig preisintensiv und kann je nach Ausführung bis zu 5000 Euro kosten.
Merkmale und Preise eines Pavillons
Beim Pavillon handelt es sich um ein frei im Garten stehendes Zelt. Auch Pavillons gibt es in verschiedenen Varianten, zum Beispiel als:
- Stoffpavillons
- Holzpavillons
- Aluminiumpavillons
- Rollpavillons
Insbesondere für Partys unter freiem Himmel sind Stoffpavillons sehr beliebt, da sie nach Bedarf im Garten aufgestellt und wieder abgebaut werden können. Holzpavillons hingegen sind oft kleiner und teurer, aber optisch ansprechender. Sie bleiben dauerhaft im Garten stehen und bieten einen Schutz vor Sonne, Regen und Wind. Preisgünstige und robuste Pavillons sind schon ab 300 Euro erhältlich.
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